Gesucht: Defekte Geräte für Reparaturstudie
Natürlich steht in Reparatur-Initiativen das Selber-Reparieren im Fokus. Vielleicht ergibt sich in den kommenden Monaten jedoch eine gelegentliche Ausnahme – im Dienste der Wissenschaft sozusagen. Denn für die Reparaturstudie „EffizientNutzen“ werden bis Jahresende bis zu 3000 defekte Geräte gesucht, die im Rahmen der Studie zur Reparatur eingereicht werden. Gerade wenn eine Reparatur im Reparaturcafé aus Komplexitätsgründen oder aufgrund fehlender Ersatzteile (oder coronabedingt) nicht stattfinden kann – mit Geräten der Kategorie Unterhaltungselektronik ist eine Teilnahme an der Reparaturstudie möglich.
Die Studie will untersuchen, wie Reparaturdienstleistungen attraktiver werden können – für Verbraucher*innen einerseits, aber auch aus wirtschaftlicher Perspektive für die Herstellenden – damit mehr und mehr Weiternutzung statt Neukauf ins Bewusstsein rückt.
Für den Reparaturteil der Studie haben sich die Technischen Universitäten Braunschweig und Clausthal mit der Robert Bosch GmbH zusammengetan, die die Reparaturen durchführt. Die Beteiligten versprechen sich Erkenntnisse, um Reparierbarkeit zu verbessern, aber auch um daraus präzisere Anforderungen für mehr Reparatur an Hersteller und Politik zu formulieren. Am Ende sollen Lösungsansätze zur Verfügung stehen, die Produktkreisläufe erweitern und die Möglichkeiten von Mehrfachnutzungen aufzeigen.
Wie können Verbraucher*innen mitmachen?
Für das vom Bundesministerium für Forschung und Bildung geförderte Projekt können folgende Geräte aller Marken eingesendet werden:
- Hifi/Audio-Geräte wie Plattenspieler, Verstärker, Blueray-Recorder,
- elektronische Musikinstrumente wie beispielsweise Keyboards,
- elektronisches Spielzeug,
- Spielekonsolen
- TV-Bildschirme.
- Nicht eingesendet werden können: Laptops, Handys und Kameras sowie Haushaltsgeräte oder Werkzeuge.
Die Reparatur wird auf der Website des Forschungsprojekts angemeldet. Der Teilnehmende erhält eine kostenfreie Paketmarke für den Versand des defekten Gerätes und beantwortet forschungsrelevante Fragen. Das Gerät wird nun an die Robert Bosch GmbH geschickt und dort repariert. Bei Rückfragen zur Reparatur oder zum Einbau von Ersatzteilen wird der Geräteeigentümer kontaktiert und das Gerät schließlich zurückgesandt – im besten Fall natürlich repariert! Es entstehen keine Kosten für Reparatur oder Versand.
Hier sind alle Informationen zur Teilnahme und Anmeldung zusammengefasst: www.effizientnutzen.de/teilnahme
Reparaturcafés können auf ihren Veranstaltungen ebenfalls gerne auf die Studie hinweisen. Eine Flyervorlage zum Ausdrucken und Auslegen vor Ort gibt es hier.
Weitere Informationen auf der Website des Forschungsverbundes.
Über das Forschungsprojekt “EffizientNutzen”:
„EffizientNutzen“ ist ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, das darauf abzielt, die Lebens- und insbesondere Nutzungsdauer von Elektronik- und Elektroprodukten signifikant zu erhöhen. Hierfür müssen Anforderungen an Kreislaufwirtschaftskonzepte, Reparatur- und Neuvermarktungsstrategien auf ihre ökonomischen und ökologischen Vorteile hin bewertet und effizient miteinander verknüpft werden. Reparatur als Dienstleistung und die Neuvermarktung gebrauchter Produkte im Rahmen von Produkt-Service-Systemen spielen hierbei eine zentrale Rolle.
Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Innovative Produktkreisläufe“ (ReziProk) innerhalb des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ (FONA).
Projektpartner: Technische Universität Braunschweig, Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF) und Institut für Automobilwirtschaft und Industrielle Produktion (AIP); Technische Universität Clausthal Institute for Software and Systems Engineering (ISSE); Robert Bosch GmbH, TEQPORT Services GmbH; Circular Economy Research (CER); RITTEC Trade + Consulting GmbH & Co. KG.