Makerszene und Reparaturbewegung in der Pandemie: Hier könnt ihr mitwirken
Alles ist anders, als noch im Februar – das öffentliche Leben steht still, Veranstaltungen finden nicht mehr statt und niemand weiß, ab wann wieder gemeinsam repariert werden kann. Und dennoch bewegt sich an vielen Orten was, entstehen neue Ideen, Strukturen und Anleitungen, um gemeinsam auf die Herausforderungen, die die momentane Pandemie mit sich bringt, zu reagieren. Wir sammeln hier verschiedene Angebote, die im weiteren Kontext des Reparierens von Interesse sein können:
- Der Verbund Offener Werkstätten sammelt open-source-Bauanleitungen für medizinische Geräte wie Beatmungshilfen, Gesichtsschutzschilde oder Atemmasken und ist gerade dabei, rechtlich zu prüfen, in welchem Rahmen diese Anleitungen zur Produktion genutzt werden können.
- Maker Vs. Virus versammelt regionale Angebote zur Herstellung medizinischen Equipments, um sie mit den lokalen Bedarfen zu verbinden.
- In verschiedenen Regionen haben sich lokale Maker-Gruppen gegründet, um diese Open-Source-Geräte im Rahmen ihrer Möglichkeiten herzustellen. So gibt es beispielsweise für Bayern eine offene Facebookgruppe zur Koordination (Open Source COVID19 Medical Supplies Bavaria // bzw. Deutschland, Schlagwort: Open Source COVID19 Medical Supplies)
- Kliniken haben erhöhten Bedarf an Schutzkleidung, dazu kommen nun Lieferengpässe. Für Personal, das nicht unmittelbar mit der Patientenbetreuung befasst ist, können teilweise auch selbstgenähte Mund-Nasen-Schutze verwendet werden, wenn sie bei 60°C waschbar sind. So ruft beispielsweise das Klinikum Dritter Orden in München dazu auf, es mit dem Nähen solcher Schutze zu unterstützen. Informiert euch bei den Kliniken in eurer Region, ob sie Unterstützung auf diesem Weg brauchen können.
- Vom 20.-22. März fand der #WirVsVirus-Hackathon der Bundesregierung statt. An dem Wochenende entstanden unterschiedlichste Ideen, um gesellschaftlich auf die anstehenden Herausforderungen zu reagieren. Hier könnt ihr die entstandenen Projektideen und Zwischenergebnisse nachlesen und euch ggf. einklinken.
- Bei iFixit findet sich ebenfalls eine Kategorie mit Reparaturanleitungen für medzinische Beatmungsgeräte.
- Darüber hinaus formieren sich verschiedene lokale Strukturen, um nachbarschaftliche Unterstützung zu organisieren etc. So gibt es beispielsweise in Berlin eine Telegram-Gruppe, um die Arbeit der Arche mit Kinder aus sozial benachteiligten Familien oder den Kontakt von alleine lebenden Senior*innen zu ermöglichen, indem alte PCs, Laptops und Smartphones gesammelt, repariert und entsprechend vermittelt werden sollen.Wenn wir von solchen lokalen Gruppen erfahren, die für Reparaturaktive relevant sind, leiten wir die Informationen über einen lokalen Verteiler an euch weiter. Weitere aktive selbstorganisierte Gruppen findet ihr über die „Solidarische Nachbarschaftshilfe“.
Diese Sammlung darf weiter wachsen – wisst ihr von weiteren Projekten, die für Reparierende interessant sind? Dann meldet sie uns!
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