Die Welt reparieren. Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis.

Es ist nicht mehr zu übersehen, die Welt ist aus den Fugen geraten, und das nicht erst seit AfD, Brexit oder der US-Wahl. Welche Antworten braucht es neben hör- und sichtbarem politischem Engagement jeder/-s Einzelnen? Beachtenswerte Ansätze, den vielschichtigen Gegenwarts- und Zukunftsfragen zu begegnen, analysiert der aktuell erschienene Sammelband der anstiftung:

 

Die Welt reparieren - Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis
(Hg. von Andrea Baier, Tom Hansing, Christa Müller und Karin Werner)

 

Denn längst experimentieren neue AkteurInnen mit kleinteiligen Lösungen für die Nahrungsmittel- und Energieproduktion, aber auch für Design und eine für alle zugängliche Technik. Weltweit entstehen immer mehr Projekte des Selbermachens, in denen eine Vielfalt von Anliegen und Problemen kollektiv bearbeitet werden. In diesen - jenseits von Markt und Staat angesiedelten - kollaborativen Zusammenhängen wird ein basisdemokratisches Verständnis von Zusammenleben und Urbanität erprobt und zugleich nach ökologisch und sozial sinnvollen Lösungen für die Versorgung mit Nahrungsmitteln, Energie sowie einer für alle zugänglichen Technik gesucht. Dabei entstehen faszinierende neue Formen des gemeinsamen Produzierens, Reparierens und Teilens von Dingen, die den industriellen Kapitalismus herausfordern und überschreiten. Das Buch widmet sich dieser vielversprechenden innovativen Praxis und bietet zugleich eine gesellschaftliche Einordnung der neuen »Labore« postkapitalistischen Fabrizierens.

 

Auch zwei Reparatur-Initiativen werden im Kapitel "Praxisbeobachtungen" beispielhaft für die große Zahl an Reparatur Cafés, Café kaputts und Reparierbars vorgestellt - nämlich das Repair Cafe Hamburg Sasel und das Upcycling-Projekt Nählust in Ottensoos. Daneben zeigt das Kapitel weitere open-source-basierte, in kollektiver Zusammenarbeit realisierte Technologien und Gerätschaften wie eine Saftpresse, eine Aquaponik-Farm oder Lastenradanhänger etc.. Eingerahmt sind diese praxisorientierten Projekte von Texten mit Visionen und Theorien verschiedener AkteurInnen und WissenschaftlerInnen, die zum Thema Open Source Economy aktiv gestaltend und/oder forschend tätig sind.

 

Andrea Baier, Tom Hansing, Christa Müller, Karin Werner (Hg.): Die Welt reparieren. Open Source und Selbermachen als postkapitalistische Praxis.

 

Gestaltung: David Voss + Ondine Pannet
Abb. Umschlag aus: ‚reparaturen der welt, explosionszeichnungen‘, copyright Nele Ströbel 2000 www.nele-stroebel.de

September 2016, 352 S., kart., zahlr. farb. Abb., 19,99 Euro
ISBN 978-3-8376-3377-1

Verlagswebsite: Download der E-Bookausgaben (PDF und EPUB) Open Access

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