Recht auf Reparatur - gemeinsam einfordern!
In Deutschland werden jährlich und pro Person 22,8 kg Elektrogeräte weggeworfen. Grund dafür sind mangelnde Gerätequalität und fehlende Reparaturmöglichkeiten. Dabei wollen viele VerbraucherInnen ihre Geräte länger nutzen und reparieren - auf EU-Ebene 77 % der BürgerInnen. Die rund 650 Reparatur-Initiativen in Deutschland reparieren kaputte Elektrogeräte und schonen so Ressourcen, schützen das Klima und geben den VerbraucherInnen wertvolles Wissen und Handlungsmacht zurück. Sie sind die Pioniere einer Reparatur-Revolution!
Die politische Forderung „Recht auf Reparatur“ stärkt die Position von ReparateurInnen. Der Zugang zu Ersatzteilen, Informationen, Diagnosetools und Werkzeugen soll für alle Reparaturanbieter und im gleichen Maße möglich sein. VerbraucherInnen sollen ein Wahlrecht auf Reparatur während Garantie- und Gewährleistungszeiten haben. Es handelt sich um wirkungsvolle Forderungen, die das Interesse von BürgerInnen über das Profitinteresse der Hersteller von Elektrogeräten stellen. Seid also dabei und fordert gemeinsam ein Recht auf Reparatur!
Mitmachen! Recht auf Reparatur fordern.
Ihr fragt euch wie? Ganz einfach! Startet eine Aktion im Vorfeld des internationalen #repairday2018 am 20. Oktober oder direkt an diesem Tag und fordert öffentlich das Recht auf Reparatur. Das Kampagnen-Team startet eine deutschlandweite Fotoaktion, die zusammen mit der Online-Petition im richtigen Moment politisch eingesetzt werden soll. Ende des Jahres wird es auf EU-Ebene eine Abstimmung über Ökodesign-Produktstandards für Weiße Ware (Kühlschränke, Waschmaschinen usw.) geben. Deutschlands Position ist bisher ablehnend, das soll sich ändern! Die Unterschriften sollen mit den Fotos zuständigen PolitikerInnen übergeben werden, um sie umzustimmen. Schickt dafür ein Foto, auf dem ihr das Recht auf Reparatur fordert!
Wollt ihr neben der Teilnahme an der Fotoaktion noch weiter aktiv werden? Eure Aktionen können vielfältig und kreativ sein und auf verschiedensten Ebenen wirken – und bieten einen guten Anlass, mit einem aktuellen politischen Aufhänger an eure Wahlkreisabgeordneten und die lokalen Medien heranzutreten:
- Lokal und individuell: Ladet die Nachbarschaft, FreundInnen, Bekannte und Interessierte zu einem Reparaturtag ein.
- Stadtweit: Schmiedet Kooperationen mit anderen Initiativen wie z.B. Urbanen Gärten, Nachbarschaftszentren oder Recyclinghöfen.
- An PolitikerInnen in eurem Wahlkreis gerichtet: Ladet Abgeordnete gezielt ein und kommt mit ihnen ins Gespräch. (Hier gibt’s einen vorformulierten Einladungsbrief dafür.) Vielleicht wollen sie ja zusammen mit Euch das Recht auf Reparatur fordern?! Je mehr Projekte ihre Wahlkreisabgeordneten mit dem Thema konfrontieren, umso stärker rückt es in den politischen Diskurs – und da soll es hin! Auch nach Oktober noch, denn die EU-Abstimmung ist für Ende des Jahres erst terminiert.
Konkrete Ideen für Aktionen sind:
- Verbreitet den Link zur Online-Petition über eure Kanäle und auf euren Veranstaltungen und bittet um Weiterleitung, damit möglichst viele Menschen unterzeichnen.
- Auch mit Unterschriftenlisten könnt ihr die Petition unterstützen. Hier findet ihr eine Vorlage, die ihr ausgefüllt an schraubelocker@posteo.de schicken könnt. (Digital per E-Mail oder Postadresse dort erfragen.)
- Diskussions- und/oder Filmabend, z.B. zu den Themen Ressourcenverschwendung, Reparatur, Geplante Obsoleszenz, Recht auf Reparatur r – zum Beispiel mit dem Film zum DDR-Rührgerät RG 28 „Kommen Rührgeräte in den Himmel?“ (Reparatur-Initiativen erhalten eine ermäßigte Vorführlizenz, wendet euch bei Interesse an reparieren@anstiftung.de.)
- Eine Fotoecke während euren Reparaturveranstaltungen, die von BesucherInnen genutzt werden kann – damit viele Fotos für die Aktion zusammen kommen, auf denen Menschen ihr Recht auf Reparatur fordern. Schreibt an die Kampagnenmacherinnen unter schraubelocker@posteo.de und erhaltet hilfreiche Materialien für die Fotoaktion. (Wichtig: Entweder muss jede Person sein/ihr Foto persönlich per Mail einsenden mit einer kurzen Einverständniserklärung zur Verwendung im Rahmen der Kampagne oder ihr braucht die schriftliche Einverständnis von Personen, die auf den eingsendeten Fotos abgebildet sind.)
- Informiert BesucherInnen eures Reparaturcafés über die politische Forderung Recht auf Reparatur. Eine umfassende Beschreibung der Forderungen findet ihr beim Runden Tisch für Reparatur.
- Nutzt eure Kontakte zu Lokalmedien und verfasst eine Pressemitteilung, um die Forderung „Recht für Reparatur“ bekannt zu machen. Eine Vorlage dazu findet ihr hier.
- Verbreitet die Forderung über eure Kanäle in den sozialen Medien. Wir haben einige informative und unterhaltsame Bilder für euch vorbereitet, die ihr gerne weiterverbreiten könnt. Ihr könnt sie hier direkt aus dem Beitrag nutzen oder das gesamte Paket hier downloaden.
Dazu folgende Hashtags: #rechtaufreparatur #schraubelocker #repairday2018
Alle Materialien, Vorlagen und Bilder zur Verwendung hier im Gesamtpaket.
Und auch nach dem 20.10.2018 könnt ihr die Petition weiter verbreiten, eure Wahlkreisabgeordneten einladen und auf das Thema „Recht auf Reparatur“ aufmerksam machen, da die EU-Abstimmung zur Öko-Designverordnung erst am Jahresende auf der Tagesordnung steht.
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