Rückblick: Vernetzungstreffen West

Cord Elias vom Repair Café Aachen sprach über E-Sicherheit
Cord Elias vom Repair Café Aachen sprach über E-Sicherheit
Linn stellt das Netzwerk Reparatur-Initaitiven vor
Linn stellt das Netzwerk Reparatur-Initaitiven vor
Workshop
Workshop "Elektrosicherheit"

Anfang Juni kamen 25 Organisator*in*innen und ReparatuerInnen aus 15 Reparatur-Initiativen aus Nordrhein-Westfalen zum ersten regionalen Vernetzungstreffen im Begegnungszentrum Alsenstraße in Bochum zusammen. Zu dem Treffen eingeladen haben das Repair Café Bochum gemeinsam mit dem Netzwerk Reparatur-Initiativen. Der Tag war gefüllt mit vielfältigen Themen rund um die gemeinsame ehrenamtliche Reparatur.

 

Zu Beginn stellte sich das Repair Café Bochum den TeilnehmerInnen vor. Erinnerungen kamen hoch, hatten sich die Aktiven vor gut drei Jahren doch genau im Begegnungszentrum in der Alsenstraße getroffen und das Repair Café ins Leben gerufen. Seitdem wurden ca. 4000 kg defekte Alltagsgeräte vor dem Müll bewahrt. Das entspricht 745 Reparaturenversuchen und einer Erfolgsquote zwischen 60-70%. Über die Jahre haben sich rund um das Reparieren weitere Aktivitäten entwickelt. So startet das Team immer mit einem gemeinsamen Frühstück aus geretteten Lebensmitteln und am Abend klingt der Reparaturtag regelmäßig mit Musik, einer Lesung oder einem anderen kulturellen Abendprogramm aus, zu dem auch die BesucherInnen des Repair Cafés herzlich eingeladen sind.

 

 

Anschließend stellte Linn Quante die Arbeit der anstiftung vor und welche Unterstützung durch das Team für Reparatur-Initiativen möglich ist. Zudem gab sie einen Einblick in die aktuelle Netzwerkarbeit und stellte Projekte aus dem Netzwerk vor:

- die Plattform www.reparatur-initiativen.de mit u.a. Informationen rund um die Gründung und Organisation einer Reparatur-Initiative und einer umfangreichen Materialsammlung und Linkliste rund ums Reparieren
- das Forum
- die REPARIEREN-Broschüre
- die Haftpflichtversicherung für Reparatur-Initiativen sowie die Materialien rund um Sicherheit & Haftung
- die AG Reparatursiegel und das Pilotprojekt
- das RepairKids Manual
- den Runden Tisch Reparatur und das Positionspapier

 

Am Nachmittag hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit sich an drei verschiedenen Themenrunden zu beteiligen.

 

Die Themen im Überblick:

 

Reparaturhelfer*inzufriedenheit contra Dienstleistungsgedanke - Selbstverständnis und Motivation der HelferInnen
Die TeilnehmerInnen tauschten sich über ihre Erfahrungen und Ansätze für entspanntes, gemeinsames Reparieren aus. Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit sich ReparateurInnen, HelferInnen und BesucherInnen wohl und gut eingebunden fühlen? Folgende Impulse kamen zusammen: die „Spielregeln“ für die Veranstaltung visualisieren und öffentlich aushängen (Hier ein Beispiel aus Köln Porz); Infomaterial für die BesucherInnen im Wartebereich; große luftige Räume tragen zur Zufriedenheit aller bei; das Wartesystem sollte transparent sein; der Person an der Anmeldung kommt eine ganz wichtige Bedeutung für eine entspannte Veranstaltung zu – sie sollte kommunikativ, durchsetzungsfähig und strukturiert sein.

 

Reparatur-Initiativen als Orte technischer Qualifizierung
Welche Formen von (technischer) Qualifizierung finden bei einer Reparaturveranstaltung statt? Wer wird qualifiziert? Wie kann man Qualifizierung verstetigen? Diese Fragen diskutierten die TeilnehmerInnen der zweiten Themenrunde und kamen u.a. zu folgenden Antworten: Durch die gemeinsame Reparatur am kaputten Gerät wird den BesucherInnen Reparaturwissen vermittelt. Gleichzeitig qualifizieren sich die ReparateurInnen auch untereinander, durch stetigen Wissensaustausch bei den Veranstaltungen und durch die verschiedenen Schwerpunkte der ReparateurInnen können sie sich konkret in der Praxis weiterbilden. Gleichzeitig findet auch ein Austausch zwischen allen Teilnehmenden über die Qualität und Reparaturfähigkeit von Produkten statt, so dass hier zum Beispiel zukünftige Kaufentscheidungen mit geprägt werden können.

 

Reparatur elektrischer Geräte - Risiken und wie man damit umgeht
Cord Elias vom Repair Café Aachen-Forst hatte für diese Themenrunde sowohl eine Übersicht zu sicherem Arbeiten bei einer Reparaturveranstaltung mitgebracht wie auch verschiedene VDE-Prüfgeräte und zwei defekte Bügeleisen. Anhand der Praxis im eigenen Repair Café ging er in seiner Einführung u.a. auf folgende Punkte ein: Es ist immer in Ordnung bestimmte Geräte abzulehnen; bei einem Repair Café handelt es sich um eine ehrenamtliche Reparatur-Initiative und nicht um einen Reparaturdienstleister. Nur mit sicheren Verbindungen arbeiten. Nur richtige Ersatzteile einbauen. Keine Änderungen und Umbauten an Geräten vornehmen. Anschließend stellte er die verschiedenen VDE-Prüfgeräte vor und führte eine Geräteprüfung vor.

 

Zum Abschluss des Tages waren sich alle einig: Das Treffen möchten wir wiederholen. Bevor es dann für die TeilnehmerInnen wieder nach Hause ging, hatten sie noch die Möglichkeit im Alsenwohnzimmer vorbeizuschauen, einem der zwei Veranstaltungsorte des Repair Cafés Bochum.

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