Rückblick: Vernetzungstreffen Süddeutschland

Begrüßung der TeilnehmerInnen
Begrüßung der TeilnehmerInnen
Austausch und Kennenlernen beim Vernetzungstreffen in Tübingen
Austausch und Kennenlernen beim Vernetzungstreffen in Tübingen

50 TeilnehmerInnen aus über 30 süddeutschen Reparatur-Initiativen kamen Anfang März 2016 zum ersten regionalen Vernetzungstreffen ins Werkstadthaus nach Tübingen. Die Reparatur Cafés aus Tübingen und Reutlingen hatten gemeinsam mit dem Netzwerk Reparatur-Initiativen und der anstiftung zu dem Treffen eingeladen.

 

Den ganzen Tag über herrschte auf allen drei Etagen des Werkstadthauses ein reger Austausch. Es wurde diskutiert und gefachsimpelt. Am Ende des Tages stand fest: Die ganzen Gesichter hinter den vielen Reparatur-Initiativen persönlich kennenzulernen: Das ist toll! Wir sind viele und wir können echt was bewegen.

 

Zum Einstieg stellte Linn Quante die Arbeit der anstiftung vor und welche Unterstützung durch das Team für Reparatur-Initiativen möglich ist. Zudem gab sie einen Einblick in die aktuelle Netzwerkarbeit und stellte Projekte aus dem Netzwerk vor:

- die Plattform www.reparatur-initiativen.de mit u.a. Informationen rund um die Gründung und Organisation einer Reparatur-Initiative und einer umfangreichen Materialsammlung und Linkliste rund ums Reparieren
- die REPARIEREN-Broschüre
- die Haftpflichtversicherung für Reparatur-Initiativen sowie die Materialien rund um Sicherheit & Haftung
- die AG Reparatursiegel
- das RepairKids Manual
- den Runden Tisch Reparatur und das Forderungspapier

 

Anschließend hatten die TeilnehmerInnen die Möglichkeit sich an fünf verschiedenen Themenrunden zu beteiligen.

 

 

Die Themen im Überblick:

 

Pilotprojekt Reparatursiegel
Elisabeth vom Repair Café im Haus der Eigenarbeit in München stellte das Pilotprojekt zum Reparatursiegel vor, das in den kommenden Monaten die Reparaturen an Staubsaugern und Wasserkochern dokumentiert. Weitere Informationen rund um das Projekt findet ihr in diesem Beitrag. Allgemeine Information rund um die AG Reparatursiegel sind in einem eigenen Bereich auf dieser Plattform zusammengefasst.

Aspekte bei der Gründung einer Reparatur-Initiative – Erfahrungsbericht der Entstehung
Das Team vom Marbacher Repair Café gab einen Einblick in seine Entstehungsgeschichte. Die TeilnehmerInnen waren sich einig, dass neben grundsätzlichen Überlegungen zur Gründung und Organisation vor allem ein genauer Blick auf die individuellen Möglichkeiten jeder Initiative wichtig ist. „Diese sinnvoll einzusetzen, ist der beste Schritt, der gemacht werden kann“, so Jürgen aus Marbach.

 

Mögliche Organisationsstrukturen von Reparatur Cafés vor Ort und im Netz & Selbstverständnis und Grenzen von Reparatur-Initiativen
Juliane und Petra vom Reparatur Café in Tübingen zeigten verschiedene Organisationsstrukturen am Beispiel ihres eigenen Reparatur Cafés auf, so hat sich u.a. eine eigene Ansprechpartnerin für alle Reparaturhelfer*in*innen während der Veranstaltung bewährt. Diskutiert wurde auch das Verhältnis zwischen Dienstleistung und Nachbarschaftshilfe. Vor allem das Gemeinschaftsgefühl in der Reparatur-Initiative zu stärken und alle mitzunehmen ist wichtig, so die beiden.

Bausteine zur Absicherung der Reparatur-Initiativen bei der Reparatur elektrischer Geräte
Roman stellte den TeilnehmerInnen am Beispiel des Tübinger Reparatur Cafés vor, wie sich die Initiative bei der Reparatur elektrischer Geräte absichert: Vom Verantwortungsbewusstsein über fachliche Qualifikationen hin zur Abnahmeprüfung. Grundlage für den ganz individuellen Weg der Absicherung für das Team vom Tübinger Reparatur Café war u.a. der Leitfaden zu Haftungsrisiken. „Wichtig für die Gruppen, die hier am Anfang stehen, scheint mir, dass sie mit kleinen Schritten beginnen und nicht vor einem ‚Berg an Aufgaben‘ stehen bleiben“, so Roman.

Reparatur-Revolution – Runder Tisch mit Industrie & Reparatur-Initiativen und -betrieben. Warum es so wichtig ist, für die Reparatur zu kämpfen
Detlef vom Repair Café Reutlingen stellte den TeilnehmerInnen den „Runden Tisch Reparatur“ und das gemeinsame Forderungspapier vor. Der runde Tisch hat sich in Berlin gegründet und macht sich zur Aufgabe, die Reparatur in Deutschland und Europa zu fördern. Die Forderungen beschäftigen sich mit der Verfügbarkeit und Preisen von Ersatzteilen, Reparierbarkeit von Geräten und technischen Informationen durch den Hersteller. Die TeilnehmerInnen stimmten darin überein, dass die Forderungen richtig und notwendig sind. Unterstützen kann man die Aktion, indem man die Seite www.runder-tisch-reparatur.de auf den Seiten der Reparatur- Initiativen verlinkt und das Forderungspapier publik macht.

 

Zum Abschluss des Tages hatten alle TeilnehmerInnen noch die Möglichkeit das FabLab Neckar-Alb zu besuchen.

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